Die Häuser

Die Bedeutung der 12 Häuser im Horoskop

Das erste Haus beginnt mit dem Aszendenten – Wer bin ich?

Im ersten Haus, beginnend am Aszendenten, wird der Mensch in die Welt geboren. Er erhält einen physischen Körper, eine Erscheinungsform, die ein Energiepotential hat. In das erste Haus gehören demzufolge der Lebenswille und die Durchsetzung eines Menschen. Es zeigt, wie ein Mensch nach außen auftritt, wie er auf andere zugeht und auf sie wirkt. Es geht um das „Ich bin“. Auch die unmittelbaren Erlebnisse der Geburt werden durch den AC symbolisiert und prägen unser Verhältnis zu allen Neuanfängen in unserem Leben.

Das erste Haus steht für die Möglichkeiten meiner physischen Existenz. In ihm sind meine instinktive Eigenart enthalten und meine körperlichen Anlagen im weitesten Sinne. Es steht für den angeborenen Drang, unser Leben in dieser Welt zu behaupten. Die Qualitäten dieses Hauses spüren wir am deutlichsten, wenn es darum geht, Situationen zu meistern, in denen nicht unser Vorwissen und unsere Kompetenz gefragt ist, sondern der Kontakt mit uns selbst, die unmittelbare und spontane Reaktion aus uns selbst heraus.

Das erste Haus antwortet auf die Fragen:

  • Was ist meine typische Art, auf die Welt zuzugehen? Welche Energie strahle ich aus?
  • Was sind meine grundlegenden Voraussetzungen, um mich in der Welt durchzusetzen?
  • Wie reagiere ich spontan in Situationen, die mich bedrohen, erfreuen oder in denen ich ein dringendes Bedürfnis verspüre? (z.B. Affekt, Angst, Gefahr, Überraschung, Ärger, Hunger, Lust, spontane Freude, andere Bedürfnisse, Kontaktaufnahme, Konfliktsituation)
  • Mit welchen potentiellen Fertigkeiten bin ich auf die Welt gekommen?
  • Welcher Lebensauftrag steckt dahinter?

 

Das zweite Haus – Was habe ich an Ver-wert-barem?

Im zweiten Haus, der Mitte des ersten Quadranten, ist dieser Mensch als Körper höchst präsent. Er sitzt und „besitzt“, nimmt Raum ein und entwickelt seinen Körper, er wächst und gedeiht physisch und organisch. Hierhin gehören daher alle körperlich-sinnlichen Themen sowie alle materiellen Anliegen des Menschen. Es geht hier um Besitz und Werte, um einen Selbstwert, um die eigenen Ressourcen, Talente und Erbanlagen. Stichwort: „Ich habe“.

Das zweite Haus antwortet auf die Fragen:

  • Wie sichere ich meine (körperliche) Existenz? Was bedeutet mir meine materielle Existenz?
  • Wie verwurzelt bin ich in der Welt der Materie?
  • Mit welchen Fähigkeiten, Talenten & Ressourcen bin ich auf die Welt gekommen, um mich hier zu verankern?
  • Über welche Werte, über welchen Selbstwert verfüge ich?

Das dritte Haus – Wie stelle ich mich physisch dar und interagiere mit meinem Umfeld?

Im dritten Haus entwickelt der menschliche Körper eine Funktion, nämlich die der Raumergreifung mit seinem vorhandenen Energiepotential. Er dehnt sich aus, bewegt sich, knüpft Kontakte mit der Umwelt, geht über das rein Körperliche hinaus auf das Naheliegende um ihn herum, er kommuniziert, lernt und entwickelt seinen Intellekt. Das dritte Haus symbolisiert unsere grundsätzliche Kontaktfähigkeit mit der Umwelt. Stichworte: „Ich stelle mich dar“ und „Ich spreche“. Wir bereiten uns hier auf die emotionale Beziehungsfähigkeit des 4. Hauses vor, indem wir uns hier bereits mit den Regeln und Grenzen unserer Umwelt auseinandersetzen verstehen lernen, wie alles funktioniert.

Das dritte Haus antwortet auf die Fragen:

  • Wie bringe ich mich (körperlich) zur Geltung? Wie zeige ich mich?
  • Wie kommuniziere ich mit meiner Umwelt? Wie ergeht es mir bei der Verständigung mit anderen? Insbesondere: Geschwister, Schulkameraden und näheres frühes Umfeld
  • Wie ergeht es mir beim Lernen und bei intellektuellen Verstehensprozessen?

 

Das vierte Haus beginnt mit dem IC – Woher komme ich?

Am IC beginnt nun der 2. Quadrant und das vierte Haus. Unser Mensch, der sich im 1. Quadranten entwickelt hat, kann zwar schon gehen, essen und denken, aber er hat noch keine Identität. Erst ein weiterer Schritt in die Subjektivität, in das eigene Innere, führt den Menschen zur Quelle aller Subjektivität und aller Träume, zum persönlichen und familiären Unbewussten. Hier liegt seine Unsterblichkeit in Form einer psychischen Identität, in Form von Gefühl und einem emotionalen Innenleben. Der innere „Urgrund“ des Menschen manifestiert sich äußerlich in Themen wie Herkunft, Heimat, Familie, Tradition und Vorfahren, die einen äußeren Spiegel der seelischen, inneren Herkunft darstellen. Das IC steht für unsere persönlichen Wurzeln, für die familiäre Situation und die Atmosphäre, die zu Hause herrschte. Es ist der Ort unserer unmittelbaren Eltern, unseres Stammes. Aber es steht auch für unsere „kosmischen Wurzeln“, unsere energetische Herkunft und Prägung.

Wir finden im vierten Haus unser Identitätspotenzial, das, woraus wir tief in uns und in unseren Wurzeln, unserer Herkunft, schöpfen können. Aus diesem Potenzial entwickelt sich unser subjektives Empfinden und Fühlen, hier schöpfe ich aus meinem Unbewussten und dem meiner Vorfahren. Hier liegt der innere, psychische Motor unseres Seins, die Quelle unserer Lebensenergie und der Beginn unseres Entwicklungsweges im Leben. Es ist unsere innere Landschaft zum Zeitpunkt unserer Geburt.

Das vierte Haus antwortet auf die Fragen:

  • Was ist die Quelle meiner Lebensenergie? Wie sieht meine innere Landschaft aus?
  • Welches Identitätspotenzial liegt darin verborgen? Woraus schöpfe ich Identität?
  • Was treibt mich innerlich an? Welche Bedürfnisse stehen dahinter?
  • Welchen familiären Prägungen könnten dahinter stecken? Aus welcher Sippe komme ich?
  • Was brauche ich, um mir ein Heim zu schaffen, um mich zu Hause zu fühlen?

Das fünfte Haus – Was drücke ich aus?

Unser im vierten Haus entdecktes Seelenleben will sich manifestieren und ausdrücken. Das geschieht im 5. Haus. Hier wird das Innere, das Gefühl des sich entwickelnden Menschen sichtbar, es drückt sich aus durch den Lebenstrieb, durch Eros und Sexualität, durch Selbstausdruck, kreatives Schaffen, durch Kinder und Spiel. Die unsterbliche Seele schafft sich Ausdruck in vergänglichen Werken und Wesen. Unsere Kinder und unsere Bilder, Lieder oder sonstigen künstlerischen Werke sind ein Versuch, das Unsagbare der Seele auszudrücken und in der physischen Welt zu manifestieren. Mit dem Ausdruck des Lebenstriebes gehören jegliche Art von Spiel und Liebesabenteuer in das 5. Haus. Der Mensch lebt sich und seine Triebe aus, zuweilen auf Kosten anderer, von denen er in diesem Lebensbereich noch nichts ahnt und um die er sich in seiner Unbekümmertheit nicht sorgt.

Das fünfte Haus antwortet auf die Fragen:

  • Wie bringe ich mein Inneres zum Ausdruck?
  • Woran habe ich Freude? Was gibt mir das Gefühl, ich selbst zu sein?
  • Wie lebe ich mich spielerisch, sexuell, kreativ oder durch meine Kinder aus?
  • Wie manifestieren sich meine Handlungen zu einer typischen Persönlichkeit?

 

Das sechste Haus – Wie bringe ich mich als Einzelwesen in Einklang?

Im sechsten Haus beginnt der Übergang von der Subjektivität in die Objektivität, und der Mensch erhält als Gegenpol zu seinem Lebenstrieb ein Gewissen. Er wird sich der Notwendigkeiten des Lebens bewusst, spürt, dass er nicht überleben kann, wenn er nur spielt; dass er sich selber schadet, wenn er zuviel isst; dass er nicht nur auf seine Wünsche hören darf, sondern auch auf andere Umstände Rücksicht nehmen muss. Unsere Gefühle, die wir vorher noch unmittelbar ausgedrückt haben, müssen nun auf angemessene Art und Weise dargestellt und vermittelt werden. Wir müssen uns in eine Umwelt einordnen und vervollkommnen. Hierher gehört daher die Arbeit, die der Existenz und dem Lebensunterhalt sowie der Erlangen einer Meisterschaft dient (Lehre), die Pflege der eigenen Gesundheit und die Krise durch Krankheit sowie ihre Therapie und Heilung. Der Mensch analysiert die Umweltbedingungen, um sich den Notwendigkeiten anzupassen, er entwickelt eine Beobachtungsgabe und Kritikfähigkeit, die zur eigenen Reinigung, Klärung und Selbstvervollkommnung dienen sollen, bevor er seiner Mitwelt (7. Haus) tatsächlich begegnet. Am Ende des 6. Hauses ist der Mensch an dem Wendepunkt zwischen Subjektivität und Objektivität, er wendet sich nun dem Du zu.

Das sechste Haus antwortet auf die Fragen:

  • Wie vermittle ich meine Gefühle meiner Umwelt?
  • Wie bereit bin ich, mich an den Umweltbedingungen auszusteuern?
  • Woran lohnt es sich für mich zu arbeiten, um mich gesund zu erhalten und zu vervollkommnen?

 

Das siebte Haus beginnt mit dem Deszendenten – Wer bist du?

Am Deszendenten begegnet uns das Du in Form von körperlichen oder geistigen Objekten. Wir begegnen anderen sterblichen Menschen, erhalten Zugang zu fremden Ideen und Vorstellungen, die in unserer eigenen kleinen Welt bisher keinen Platz hatten. Das siebte Haus ist die Entsprechung zum ersten, in dem Sinne als es die körperliche und räumliche Entwicklung der anderen sterblichen Menschen und Ideen ist, im Gegensatz zu der eigenen Person.

Im 7. Haus begegnet das Du dem Menschen in sehr vielfältiger Form; außerordentlich unterschiedliche Eindrücke stürmen auf ihn ein, die alle gleichermaßen stimulierend auf den Geist wirken. Die konkrete Begegnung mit anderen Menschen gehört hier genauso hin wie die Begegnung mit fremdem Gedankengut, mit Kultur und Kunst. Weil an dieser Stelle noch keine Auswahl getroffen werden soll, sondern alles gleichermaßen Berücksichtigung findet, siedeln wir in diesem Haus auch die soziale Gerechtigkeit, den Interessenausgleich und die Diplomatie an. Der andere Mensch, die andere Idee, steht unseren eigenen Interessen und Gedanken gleichwertig gegenüber. Wir pflegen Beziehungen und Kontakte, zeigen uns der Öffentlichkeit und gliedern uns harmonisch ein. Als Stichwort können wir uns analog zum 1. Haus „Wir sind“ einprägen.

Das siebte Haus antwortet auf die Fragen:

  • Was begegnet mir aus meiner Umwelt als Bereicherung?
  • Was fehlt mir noch in meinem Leben als ergänzende Energie?
  • Welche Situationen rufen die Energie meines AC hervor und bringen seine positiven und negativen Seiten zum Vorschein?
  • Was reizt mich, fordert mich an Menschen und Ideen heraus, regt mich zur Entwicklung und zum Wachstum an?
  • Was gilt es, in mein Leben durch Begegnung zu integrieren?

Das achte Haus – An welche äußeren Wertvorstellungen binde ich mich?

Im 8. Haus beginnen wir, uns an eine der vielen fremden Ideen sowie an einen anderen Menschen zu binden. Wir nehmen nicht mehr alles gleichermaßen auf, sondern entwickeln ein bestimmtes Konzept, eine feste Vorstellung. Wir gehen nicht mehr mit vielen Freunden ins Kino, sondern verpflichten uns einem Menschen und übernehmen eine Mitverantwortung für ihn. Diese Bindung geschieht aus dem Wunsch heraus, sich in ein größeres soziales Gefüge einzubringen und der Allgemeinheit etwas eigenes zu überlassen. Daher finden wir im 8. Haus auch den Trieb der Arterhaltung, der sich notfalls selbst aufgibt, um für das Überleben der Art zu sorgen. Eigene Kinder sind wohl das beste Beispiel für das Motiv der Arterhaltung und Vererbung von Eigenem. Aber auch materielles Erbe und Hinterlassenschaft gehören hierher.

Das achte Haus antwortet auf die Fragen:

  • An welchen Erfahrungen und Vorstellungen vom Leben orientiere ich mich? Was ist für mich persönlich verbindlich?
  • An welche Menschen und Ideen binde ich mich?
  • Welche Wandlungs- und Loslassprozesse habe ich zu durchlaufen?
  • Was bin ich bereit, mit anderen zu teilen? Oder: Was wird mir von anderen zuteil?

 

Das neunte Haus – Wie suche ich Erkenntnis wie stelle ich mich geistig dar?

Im 9. Haus bekommen wir wieder etwas Abstand zu der Kraft der engen Bindung. Als Entwicklung zeigt sich nun, dass wir einen größeren Überblick über die Welt haben als zuvor; wir haben mit Hilfe von anderen Menschen und Ideen unseren Horizont erweitert. Das Interesse an einem sozialen Gefüge, einem großen Ganzen, zeigt sich in der Beschäftigung mit weltanschaulichen Themen, mit Religion und Politik. Wir gehen von dem Blick durch das Teleobjektiv des 8. Hauses in den Blick durch ein Weitwinkelobjektiv über, interessieren uns für Zusammenhänge anstatt für Details. Die Krise der Wandlung unserer Persönlichkeit ist überwunden und wir streben nach einer Freiheit und Weite des Geistes, nach Idealen und hohen Zielen. So versteht man, dass in der klassischen astrologischen Deutung auch Reisen und Studien in dieses Haus gehören. Dem Denken des 3. Hauses stehen hier im 9. Haus das Verstehen und die Erkenntnis gegenüber. Wir bereiten uns auf das 10. Haus (unser endgültiges Wirken in der Welt) vor, indem wir einen Lebensplan und eine persönliche Vision von uns in der Gesellschaft entwerfen.

 Das neunte Haus antwortet auf die Fragen:

  • Wie stelle ich mich geistig dar? Welches Weltbild habe ich?
  • Wie gelange ich zu Erkenntnissen und Einsichten? Was bewirken die Erfahrungen mit anderen Menschen bei mir?
  • Wie ergeht es mir bei der Erlangung höheren Wissens und bei Fortbildungen sowie auf Reisen? Insbesondere: Verhältnis zu Lehrern und dem Lehren
  • Wie entwickle ich Visionen und einen Lebensplan?

 

Das zehnte Haus beginnt mit dem MC – Wohin gehe ich?

Was im 9. Haus noch Vision ist, wird im 10. Haus Realität. Während das IC und das 4. Haus unserer Innen- und Privatleben symbolisieren, steht das 10. Haus für unser gesellschaftliches Leben an der Öffentlichkeit. Es ist unsere Einbindung in das soziale Gefüge, die wir entwickeln, sobald wir uns von unserem Elternhaus abnabeln und auf eigenen Füßen stehen, sprich unser eigenes Geld verdienen. So versteht sich, dass dies das Haus unserer Berufung ist, das Haus, das unseren Beitrag zur Gesellschaft, unseren Platz in der Welt bzw. unsere Einstellung dazu beschreibt. Das MC ist ein Ziel, auf das wir uns hinentwickeln und das es zu verwirklichen gilt.

Da die Entwicklung, das Wachstum der Persönlichkeit in die Gesellschaft, im 4. Haus seinen Anfang nimmt, wird die Achse 4-10 auch als Entwicklungs- und Wachstumsachse bezeichnet. Die Grundbotschaften für unser Verhalten in Familie und Gesellschaft haben uns unsere Eltern vermittelt, und so werden diese beiden Häuser auch mit den Eltern assoziiert. Wer zu welchem Haus gehört, ist dabei strittig. Wir können jedoch davon ausgehen, dass der für uns dominantere Elternteil, der, der uns mehr geformt hat, der, der uns unser soziales Verhalten beigebracht hat, dem 10. Haus zuzuordnen ist. Der Elternteil, der dem 4. Haus entspricht, steht weniger im Vordergrund, prägt aber mehr die emotionale Atmosphäre zu Hause.

Das zehnte Haus antwortet auf die Fragen:

  • Welche Eigenschaften verhelfen mir, in ein inneres Gleichgewicht zu kommen?
  • Was muss ich entwickeln, um mich in der Gesellschaft zu verwirklichen?
  • Wozu bin ich berufen, was soll ich nach außen bringen?
  • Wie wurden mir diese Eigenschaften von meiner Familie vermittelt?

 

Das elfte Haus – Was bringe ich in die Gemeinschaft ein?

Auf dem Weg vom ersten zum zehnten Haus wurde das Ich entdeckt, erkannt, gefestigt, eingeordnet und anerkannt. Mit den Ergebnissen des 10 Hauses wollen wir nun weiterarbeiten, sie verwenden und einsetzen. Im 11. Haus findet daher das Bestreben statt, uns in ein größeres System einzugliedern und dort mitzuwirken. Dies kann z.B. eine Gruppe Gleichgesinnter bzw. Freunde oder ein Glaubensystem sein. Es geht hier um das Netz von Beziehungen, das uns über unsere eigene Subjektivität hinauswachsen und uns uns selbst in einem größeren Zusammenhang wahrnehmen lässt. „Syntropie“ – die Tendenz der Lebensenergie, sich zu mehr Verbundenheit, Kommunikation, Gemeinsamkeit und einem größeren Bewusstsein hin zu bewegen – ist das bestimmende Prinzip des elften Hauses. So wie wir selbst uns verändern, verändert sich auch die ganze Menschheit. Wie wir an der Entwicklung und dem Fortschritt dieser und auch allen anderen Gemeinschaften teilhaben und wie wir ihm dienen können, ist am elften Haus ablesbar. Im elften Haus leisten wir unseren persönlichen und individuellen Beitrag in einem größeren gesellschaftlichen Rahmen.

Das elfte Haus antwortet auf die Fragen:

  • Wie kann ich meine Persönlichkeit konkret in der Gesellschaft einbringen?
  • Welches Verhältnis habe ich zu freiwilligen Gemeinschaften, zu Freunden, Gleichgesinnten zu Kollegen?
  • Wie trage ich zum Netzwerk der Menschheit bei?
  • Welche Träume vom Fortschritt für die Menschheit habe ich?

 

Das zwölfte Haus – Wie bringe ich mich als Gemeinschaftswesen in Einklang?

Im 12. Haus vollendet sich der Prozess der Auflösung des individuellen Ichs und des Aufgehens in etwas Größerem, aber nicht mehr durch den Geist – wie im elften Haus – sondern durch die Seele. In uns allen wirkt letztlich das tiefe Bedürfnis, in den Urzustand der Einheit zurückzukehren, in dem wir uns vor unserer physischen Geburt und Inkarnation befanden. Es ist die Sehnsucht und das Heimweh nach unserem göttlichen Ursprung. Im zwölften Haus wird also ent-strukturiert, und aufgelöst. So gehören unsere Zeiten der Rückbesinnung, der Abgeschiedenheit von der Welt, hierhin. Krankenhaus- und Gefängnisaufenthalte, Entziehungsanstalten, Klöster, Orte im Verborgenen – all das ist das 12. Haus. Es können namenlose Zustände, Drogensüchte, Liebesrausch, Meditation, Transzendenz, Selbstmordgedanken oder vieles mehr sein, aber es ist vor allem immer eins: Sehnsucht nach der Ganzheit, nach Traumwelten und dem Unbewussten.

Wenn wir Abschied nehmen, so hinterlassen wir dennoch etwas für die nächsten Generationen, wenn wir vom 7. bis zum 11. Haus aktiv mitgewirkt haben. Es findet sozusagen ein „Übergabeprotokoll“ statt. Unerledigte Angelegenheiten, aber auch „Guthaben bzw. Pluspunkte“ aus vergangenen Inkarnationen oder auch unserer Vorfahren sammeln sich daher auch im 12. Haus an.

Die Aufgabe lautet also immer: Einordnung in einen überpersönlichen Rahmen. Dazu gehört auch die Darstellung meines gesellschaftlichen Beitrags für ein größeres Ganzes. Das kann sich dadurch auswirken, dass mein berufliches oder gesellschaftliches Tun einen großen öffentlichen Charakter hat, sich meine Bücher in aller Welt verbreiten, mein Name durch die Presse geht oder ich im Fernsehen auftrete. Ob wir uns also aus dem Geschehen zurückziehen oder uns mit ihm verbinden – wir ordnen uns in etwas Überpersönliches ein.

Das zwölfte Haus antwortet auf die Fragen:

  • Wie stellen sich meine gesellschaftlichen Leistungen in einem größeren Rahmen dar?
  • Wie verbinde ich mich mit dem größeren Ganzen? Wie finde ich Anbindung an den Urzustand der Einheit?
  • Welche Prozesse aus dem „großen Topf“ des Kollektiven (Familie, Gesellschaft etc.) haben unbewussten Einfluss auf mein Leben?

©  Sabine Bends für Astrologieausbildung im DAV Zentrum Köln-Süd